E-Commerce Unternehmen setzen zu wenig auf Social Media-Power
Die beiden Digital Marketing und Multichannel Advertising Anbieter Kenshoo und Datapop haben im Juli erstmals einen Search and Social Commerce Index veröffentlicht. Darin haben sie Daten von über 40 Einzelhändlern, die zusammen drei Millionen Produkte anbieten, analysiert. Von Interesse war vor allem die Verknüpfung und Verschränkung der E-Commerce Anbieter mit sozialen Netzwerken.
Suchmaschinen und Social Media als Traffic-Treiber
Suchmaschinen und soziale Netzwerke sorgen laut Experian für 54% des Traffics von Webshops. Nachdem Google und Bing sehr starke Zuwächse für bezahlte Anzeigen im letzten Quartal 2013 feststellen konnten, entdecken Marketer immer mehr auch Social Commerce Seiten wie Pinterest, Polyvore, Houzz und Wanelo für sich. Da allerdings erst 42% der Werbetreibenden hier aktiv sind, werden die Ausgaben für die sozialen Netzwerke noch weiter dynamisch steigen.
Drei zentrale Erkenntnisse
Die Ergebnisse des Index liefern drei wichtige Erkenntnisse:
1. Geringe Produktteilung in sozialen Netzwerken
Nur 1,7% der Produkte werden von Einzelhändlern in sozialen Netzwerken geteilt. Der Handel verpasst hier die Chance ein stärkeres Branding seiner Produkte zu erreichen. Zudem könnten über das Nutzer Engagement wertvolle Daten zum Kundeninteresse, den Produktbezeichnungen oder passenden Bildern gewonnen werden.
2. Niedrige Sichtbarkeit der Top-Seller
Im Gegensatz zum Werbeverhalten in Suchmaschinen werden in sozialen Netzwerken nur 7,5% der Top-Seller gepostet.
3. Unzureichende Ansprache der Konsumenten
Die Konsumenten werden nicht passend angesprochen. 70% der Händler verwenden den Artikelnamen, als Titel für einen Social Media Post. Die Nutzer hingegen suchen, bzw. erwarten eher Beschreibungen, wie Farben, Stil oder das verwendete Material. Hier liegt noch viel Potential in einer besseren Ansprache – mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Social Media Tools, die einen spezifischen Text, passend zum jeweiligen Netzwerk, erlauben.
Chancen für bessere Marketinginvestitionen
Annette Mattgey schreibt auf LEAD Digital:
„Aus dem Vergleich von Daten aus Social Commerce-Netzwerken mit Daten aus Google Shopping-Kampagnen ergibt sich eine zweifache Chance für bessere Marketinginvestitionen. Die Daten können zur Optimierung von Produktanzeigen verwendet werden, indem man sie aus der Perspektive der Verbraucherabsichten betrachtet; PLAs („Product Listing Ads“) können in ähnlicher Weise genutzt werden, um Lücken in der Vermarktung über Social Media aufzuzeigen, indem erkennbar wird, welche Produkte mit Bestleistung nicht über Pinterest, Polyvore, Houzz und Wanelo geteilt wurden.“