Eckdaten zum E-Commerce in Deutschland

Zum Beginn des dritten Quartals wollen wir einen Überblick zu den Eckdaten im E-Commerce in Deutschland geben.

Die enthaltenen Aussagen beruhen zum Großteil auf Aussagen des Branchendienstes Statista.

Dieser schreibt zu seinen Zahlen und Statistiken:

„Der eCommerce-Markt umfasst den Verkauf von physischen Gütern über einen digitalen Kanal an private Endnutzer (B2C). In die Betrachtung fließen sowohl Käufe über Desktop-Computer (inkl. Notebooks oder Laptops) als auch Käufe über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets ein. Nicht enthalten sind digital vertriebene Dienstleistungen (siehe hierfür: eServices), digital vertriebene Güter in B2B-Märkten sowie der digitale An- oder Weiterverkauf von gebrauchter, defekter oder reparierter Ware (reCommerce und C2C).”

Umsatzentwicklung im deutschen eCommerce

„Laut Prognose wird im Jahr 2020 ein Marktvolumen von 62.127,2 Mio. EUR erreicht; dies entspricht einem jährlichem Umsatzwachstum von 7,55% (CAGR 2015-2020)“

Die Vorausschau der Zahlen zum Gesamtmarkt ist seit einigen Jahren ein stetes Streitthema – vor allem weil verschiedene Branchenverbände, allen voran der Handelsverband Deutschland (HDE), der Bundesverband Onlinehandel (BVOH) oder der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zum Teil zu sehr unterschiedlichen Prognosen kommen. Auch die von Statista angegebenen 7,55 % Marktdurchschnitt dürfen eher als untere Grenze angesehen werden.

Die Spielwarenmesse schreibt am 22. Oktober über eine Schätzung des Kölner Instituts für Handelsforschung:

„Nach einer Marktanalyse vom Kölner Institut für Handelsforschung werden im laufenden Jahr voraussichtlich rund 46 Mrd. Euro brutto (inkl. MwSt.) hierzulande online umgesetzt. Damit gibt es im deutschen Online-Handel auch 2015 ein zweistelliges Wachstum – wie in den Vorjahren.“

Penetration im E-Commerce Markt

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Die Grafik „Penetrationsrate“ zeigt den prozentualen Anteil der aktiven, zahlenden Nutzer (oder Accounts) an der Gesamtbevölkerung (Erwachsene über 16 Jahre) im von Ihnen ausgewählten Markt (Marktsegment, Region) nach Jahren.

Die Schere, bzw. Lücke von noch nicht im Netz aktiven Silversurfern und bereits mit jungen Jahren aktiven Kindern und Jugendlichen wird sich in den nächsten Jahren rasant schließen. In beiden Altersgruppen wird sich sozusagen von der Geburt bis zum hohen Alter die Online-Affinität bis zu einem Sättigungswert fort entwickeln. Das digitale Leben durchdringt bereits heute immer mehr Lebensbereiche, denken wir nur an das immer mehr vernetzte Auto, bis hin zu Smart Home und Internet of Things (IOT).

Die Pro-Kopf Online Umsätze steigen

Der durchschnittliche Erlös pro Nutzer (ARPU, engl. Average Revenue Per User) im eCommerce-Markt liegt im Jahr 2015 bei 862,50 EUR.

Einkaufen im Internet wird in Zukunft ein ganz normaler Bestandteil unseres Lebens. Der Anteil der Erstkäufer sinkt immer weiter. Immer größere Bevölkerungsanteile haben bereits auf die eine oder andere Weise im Internet Geschäfte abgewickelt – und sei es nur beim Ticketing oder Reise buchen.

Dementsprechend wandern immer mehr Umsätze ab. Dies wird aktuell noch durch die Omnichannel Strategie großer Retailer, wie z.B. der Media Saturn Gruppe getrieben. Diese verlagern auch zunehmend Umsätze von den lokalen Niederlassungen hin in übergeordnete Webshops.

Ein anderer Faktor sind seit kurzem neu erschlossene Sortimentsgruppen, die vor noch nicht allzu langer Zeit nicht als online handelbar galten. Denken wir hier an sperrige Güter, wie Möbel. Nach der Offensive von Online Pure Playern, wie Home24, haben mittlerweile fast alle großen Möbelhäuser, wie XXX Lutz oder Segmüller und IKEA mit einer eigenen Onlinestrategie nachgezogen. Auch die Logistiker bieten mit speziellen Services und 2 Mann Handling passende Lösungen an, um diese Artikel verbraucherfreundlich bis in die eigenen vier Wände zu liefern.

Neben dem Möbelsektor muss an dieser Stelle die Online Lebensmittel Bestellung genannt werden. Zwar für viele Startups noch ein schwieriges Feld. Wie man an dem Rückzug aus Deutschland von der Rocket Internet Tochter Shopwings, schon nach wenigen Monaten, sehen konnte. Dennoch etwa von REWE professionell und mit zunehmendem Erfolg voran getrieben. Wann Amazon Fresh nach Deutschland kommt, ist für viele Experten nur eine Frage der Zeit.

Nachfolgende weltweite Übersicht zeigt aber, dass Deutschland, etwa gegenüber Großbritannien, noch deutliches Wachstumspotenzial aufweist.

Top Länder – Online-Penetration:

  • Großbritannien, 77,2 %
  • Japan, 71,8 %
  • Deutschland, 70,9 %
  • Norwegen, 70,3 %
  • Dänemark, 70,3 %

Bezogen auf absolute Werte ist es nur noch eine kurze Frage der Zeit, bis sich China an die Spitze der weltweiten E-Commerce Umsätze setzen wird.

Geschätztes Marktvolumen 2015:

  • USA: 216.506,9 Mio. EUR
  • China: 186.104,8 Mio. EUR
  • Japan: 57.334,4 Mio. EUR
  • Großbritannien: 50.246,9 Mio. EUR
  • Deutschland: 43.169,6 Mio. EUR

Vielfach gibt es Spekulationen um die weltweite Expansion des chinesischen Marktführers Alibaba, den manche Experten als den einzig wahren Amazon Herausforderer sehen. Angeblich ist auch die Eröffnung eines Büros in Deutschland in den nächsten Monaten geplant.

„Die Niederlassungen sollen Alibabas Stellung als globale E-Commerce-Infrastruktur ausbauen. Nach Vorstellung von CEO Jack Ma muss China in Zukunft größeres Augenmerk auf Importe legen – es ist also zu erwarten, dass Alibaba in Deutschland keine B2C-Plattform aufbauen wird, sondern Kontakte zu Lieferanten herstellen oder intensivieren will.” (Zitat von Jochen G. Fuchs, t3n.

Und Sie?

Wenn auch Sie Chancen und Möglichkeiten für ein erfolgreiches Online Business sehen, helfen wir Ihnen gerne bei der Umsetzung.

Bildnachweis: international online shopping concept ©alexmillos (fotolia)