Retail-as-a-Service: die Zukunft des Handels

Die klassischen Kaufhäuser sind vom Aussterben bedroht. Gleichzeitig drängt ein neues Konzept auf den deutschen Markt – Retail-as-a-Service. Es schlägt eine Brücke zwischen Online- und Offline-Handel und bietet sowohl reinen Online-Händlern als auch Händler mit einigen (wenigen) Filialen und Herstellern von Produkten einige Vorteile. Die Hersteller erhalten dabei z.B. relevante Informationen über ihre Kunden und deren Einkaufsverhalten. Doch wie funktioniert RaaS? Und ist Retail-as-a-Service die Zukunft des Handels?

Inhalt:

  1. RaaS: Das Konzept verständlich erklärt
  2. Die 2 Kern-Modelle von Retail-as-a-Service
  3. 3 Anliegen, die mit Retail-as-a-Service bedient werden
  4. Warum RaaS alle Marktteilnehmer glücklich macht
  5. Retail-as-a-Service als Erweiterung des Online-Handels
  6. Branchen, die von RaaS profitieren
  7. Retail-as-a-Service: Nur so funktioniert das Konzept

RaaS: Das Konzept verständlich erklärt

Bei Retail-as-a-Service (RaaS) wird eine Ausstellungsfläche für Produkte an Hersteller und Online-Händler vermietet. Dort können die Waren ansprechend, flexibel und skalierbar präsentiert werden. Modernste Technik, stylishes Interieur und geschulte Berater sorgen für ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis.

In dem räumlich reduzierten Showroom werden gezielt nur Ausstellungsstücke präsentiert. Diese können ausprobiert, aber nicht direkt mitgenommen werden. Auf Veränderungen am Markt wird schnell reagiert, denn einzelne Produkte lassen sich flexibler austauschen als große Lagerbestände.

Seinen Ursprung hat RaaS im kalifornischen Palo Alto. Bereits im Jahr 2015 startete der Dienstleister B8ta dort mit dem ersten Showroom. Zwei Jahre später hatte das Unternehmen bereits 70 Standorte. Das Angebot wuchs bis zur Corona-Pandemie rasant.

Mittlerweile sprießen die ersten RaaS-Dienstleister in Deutschland aus dem Boden. Sie werden äußerst dankend von Kunden, Produkt-Herstellern und der E-Commerce-Branche angenommen. 

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Die 2 Kern-Modelle von Retail-as-a-Service

Beim RaaS werden zwei Modelle unterschieden.

  • Vermietung durch den stationären Handel: Hierbei stellt ein örtlicher Einzelhändler einen Bereich seiner Ladenfläche gegen Entgelt zur Verfügung.
  • Vermietung durch einen Dienstleister: Ein Experte für RaaS vermietet Ausstellungsfläche an seine Kunden.

Bei beiden Konzepten ist es wichtig, sich die Details der jeweiligen Angebote genau anzusehen. Denn für gewöhnlich werden nicht nur die reinen Verkaufsflächen an attraktiven Standorten offeriert, sondern es wird ein Gesamtpaket geschnürt.

Versierte Dienstleister, wie z.B. unser neues Projekt Showme Stores, liefern auch die verkaufsfördernde Technik. Dazu gehören unter anderem Tablets und ein QR-Code-System. Dadurch lassen sich die Beratungen ergänzen sowie Zahlungsabwicklung und Bestandsmanagement betreiben.

Außerdem können Analysen generiert werden. Diese helfen den Anbietern, ihre Kunden besser einzuschätzen und das Angebot auf die aktuellen Bedürfnisse anzupassen. Ambitionierte Berater und eine wohnliche Atmosphäre runden das Angebot ab.

3 Anliegen, die mit Retail-as-a-Service bedient werden

Unternehmen, die auf RaaS zurückgreifen, haben drei Bedürfnisse, die sie befriedigen möchten. Diese sind:

  • Attraktive Warenpräsentation
    Es ist wichtig, Produkte den Kunden möglichst attraktiv zu präsentieren. Denn auch wenn dem stationären Handel schon lange der Untergang durch die Konkurrenz aus dem Internet prophezeit wurde, lebt er immer noch. Das liegt daran, dass Kunden gerne Produkte sehen und probieren, bevor sie zuschlagen. RaaS ist eine hervorragende Option, um die Ware anziehend darzustellen.
  • Höherer Produktverkauf
    Der Produktverkauf kann durch einen Standort in Kundennähe angekurbelt werden. Die Abnehmer bestellen direkt von der Ausstellungsfläche aus ihre gewünschten Artikel. Das funktioniert entweder mithilfe der angebotenen Technik oder mit dem eigenen Smartphone.
  • Intensivere Marktforschung
    Eine Tatsache, die vielen Herstellern Bauchschmerzen bereitet, sind die fehlenden Daten über ihre Kunden. Wenn Produzenten den Verkauf dem Einzelhandel überlassen, dann erhalten sie oft nur lückenhafte Informationen zu dem Kaufverhalten ihrer Abnehmer. Selbst die Verkaufszahlen werden ihnen häufig nur zeitverzögert geliefert.

Warum RaaS alle Marktteilnehmer glücklich macht

Retail-as-a-Service erweist sich als positiv für Konsumenten, Hersteller und Händler.

Den Kunden wird ermöglicht, Produkte vor Ort auszuprobieren. Das ist speziell für reine Online-Händler wichtig. Sie verlieren regelmäßig Umsatz durch ROPO (Research online, Purchase offline). Denn 64 % der Deutschen erkundigt sich zwar online über ein Produkt, kauft es aber anschließend im Geschäft.

Die Händler können durch die Untervermietung von Ladenflächen ihre Umsatzrückgänge durch den konkurrierenden Online-Handel etwas abfedern. Außerdem kommen aufgrund des erweiterten Angebots auch Kunden in den Laden, die zuvor keine Berührungspunkte hatten. Wenn der Konsument bereits im eigenen Geschäft ist, lassen sich dadurch Cross-Selling-Umsätze generieren.

Hersteller nutzen RaaS, um eine direkte Kundenbeziehung herzustellen. Indem sie den Handel umgehen, treffen sie direkt auf ihre Konsumenten. Dadurch lernen sie diese besser kennen und können gezielter auf deren Bedürfnisse eingehen. Als Folge steigen die Kundenbindung und der Umsatz. Bei Änderungen im Verkaufsverhalten können gezielt und schnell Maßnahmen ergriffen werden.

Retail-as-a-Service als Erweiterung des Online-Handels

Im vergangenen Jahr musste der Online-Handel in Deutschland zum ersten Mal einen Umsatzrückgang von über 99 Milliarden auf 90 Milliarden erleiden. Das hat vermutlich hauptsächlich mit dem Ende der Corona-Pandemie zu tun. Da es allerdings der erste Umsatzrückgang in 22 Jahren ist, lässt er dennoch aufhorchen.

Retail-as-a-Service kann E-Commerce sinnvoll ergänzen. Wenn der reine Online-Händler sein Angebot durch Showrooming erweitert, erhält er eine Präsenz vor Ort.

So kann er Kunden anziehen, die ihn bisher nicht gekannt oder genutzt haben. Auf der stationären Ladenfläche präsentiert der Online-Händler seine Produkte. Sie werden für die Konsumenten erlebbar. Bei der Bestellung und dem Versand der Waren wird auf die altbewährten Verkaufs- und Logistikprozesse zurückgegriffen. RaaS ergänzt somit das Angebot des Online-Handels, es ersetzt es nicht.

Branchen, die von RaaS profitieren

Retail-as-a-Service dient vorwiegend Sektoren mit beratungsintensiven Produkten. Denn diese Geschäftsfelder sind primär vom ROPO-Effekt betroffen. In folgenden Branchen erkundigen sich zwar viele Kunden im Internet, suchen anschließend aber den stationären Anbieter auf:

  • Home-and-Living-Sektor (Möbel etc.)
  • Autos
  • Versicherungen
  • B2B-Industriehandel 
  • Mode
  • Finanzen
  • Tourismusleistungen
  • Gesundheit

Vor Ort wünscht der Konsument Beratung und die Möglichkeit, das Produkt zu sehen und auszuprobieren. Dabei reichen ihm oftmals Vorführobjekte. Der Verbraucher kann erst dann wirklich sicher sein, ob ihm eine Hose passt und steht, wenn er das Modell in der gewünschten Größe einmal anprobiert hat.

Er muss nicht das Vorführmodell kaufen, kann aber die gleiche Hose bestellen und erhält sie vielleicht bereits am nächsten Tag per Post. Demzufolge benötigt der Anbieter kein voll ausgestattetes Ladengeschäft mit einem angeschlossenen Warenlager. Ein Showroom reicht den Kunden in der Regel aus.

Retail-as-a-Service: Nur so funktioniert das Konzept

Damit RaaS als gewinnbringende Strategie punktet, müssen verschiedene Faktoren erfüllt sein. Dazu gehören:

  • Bequem zu erreichende, attraktive Standorte 
  • Moderne und wohnliche eingerichtete Verkaufsflächen
  • Ansprechende Präsentation der Waren
  • Fachkundige Beratung
  • Moderne Technik für den nahtlosen Übergang vom Showroom in den Onlineshop
  • Unterstützung beim Bestellvorgang

Wer in eine stationäre Verkaufsfläche investiert, der sollte sicherstellen, dass seine aktuellen und potenziellen Kunden das neue Angebot annehmen. Es ist wichtig, einen erfahrenen Anbieter auszuwählen, denn die Technik muss einwandfrei laufen. Außerdem ist es entscheidend, dass Standort, Ambiente und Beratung stimmen.

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